From karsten.schmidt at uni-osnabrueck.de Fri Jun 21 11:52:48 2019 From: karsten.schmidt at uni-osnabrueck.de (Karsten Schmidt) Date: Fri, 21 Jun 2019 11:52:48 +0200 Subject: [Linguistik] =?utf-8?q?Vortragsank=C3=BCndigung_Linguistisches_Ko?= =?utf-8?q?lloquium?= Message-ID: <49f7-5d0ca900-3-487a0280@243411128> Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, am Donnerstag, 27.06.19, findet im Linguistischen Kolloquium der letzte Vortrag unserer Themenreihe ?Die Mehrheit der Sprachen: Minderheitensprachen im Fokus? statt. Unser abschließender Fokus wird auf dem Niederdeutschen liegen, über das Robert Langhanke von der Universität Kiel einen Vortrag mit dem Titel ?Niederdeutsch als geförderte Regionalsprache und moribunder Dialektverband? halten wird. Zeit: 18.15-19.45 Uhr Ort: Raum 11/213 (Schloss, Neuer Graben 29). Ein kurzes Abstract finden Sie unten. Wie immer sind alle Interessierten herzlich eingeladen! Mit freundlichen Grüßen Karsten Schmidt (für das Linguistische Kolloquium) Abstract: Niederdeutsch als geförderte Regionalsprache und moribunder Dialektverband Für das Niederdeutsche gelten in der Gegenwart mehrere Wirklichkeiten. Der Gebrauch der niederdeutschen (plattdeutschen) Mundarten geht seit vier bis fünf Jahrzehnten rapide zurück, nachdem ein langfristiger Sprachwechselprozess in der Mündlichkeit spätestens im 19. Jahrhundert ansetzte. Die verbliebenen Mundarten des Niederdeutschen sind durch umfassenden Sprachwandel, ausgelöst durch hochdeutschen Sprachkontakt, und Domänenverlust geprägt. Parallel existieren ein traditionsreicher niederdeutscher Kulturbetrieb und eine sprachpolitisch gestützte Sprachförderkulisse, die das Niederdeutsche als ausbaufähige Kultur-, Bildungs- und Alltagssprache rekonstruieren. Die verbliebene Wahrheit des Niederdeutschen liegt in der Mitte jener Entwicklungen, die in Teilbereichen in einer antiproportionalen Beziehung zueinander stehen. In der Gegenwart ist die historische Erstsprache Norddeutschlands zur institutionell vermittelten Fremdsprache geworden. Eine Erklärung finden diese Prozesse in der wechselhaften niederdeutschen Sprachgeschichte. -- Dr. Karsten Schmidt Sprachwissenschaft des Deutschen Institut für Germanistik (FB 7) Universität Osnabrück Raum:    41/222 Telefon:   0541-969-4119 E-Mail:    karsten.schmidt at uni-osnabrueck.de