[MWS]: KlangForschung ´98 - Symposium zur Elektronischen Musik

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Die Sep 1 11:42:11 CEST 1998


Sehr geehrte Damen und Herren,

gerne möchte ich Sie zur "KlangForschung´98" - ein etwas anderes Symposium
zur elektronischen Musik - vom 26.10.-30.10.1998 in München einladen.

Anbei finden Sie eine Programmbeschreibung und die genauen Daten der
Veranstaltung. Auch im Internet sind diese Daten abrufbar:

http://141.84.217.141/klforsch98/

Die Teilname am Symposium ist kostenlos und ich würde mich freuen, Sie in
München begruessen zu dürfen.

Bitte lassen Sie diese Information auch Ihren Kollegen, Freunden und
Bekannten zukommen, damit die spannenden Worte und Klänge der Referenten
und Künstler im Oktober auf viele interessierte und offene Ohren treffen
werden!

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KlangForschung ´98
Symposium zur elektronischen Musik

Institut für Phonetik und Sprachliche
Kommunikation der LMU München

Montag 26.10.98 bis Freitag 30.10.98
jeweils 10.00 bis 17.00 Uhr

Oettingenstr. 67, 80538 München

Die Veranstaltung ist kostenlos und wird Live im Internet übertragen.
Kuratiert und moderiert wird die Veranstaltung von Jörg Stelkens.

http://141.84.217.141/klforsch98/

Referenten

Es referieren zu den ausgeschriebenen Thementagen u.a.

Klarence Barlow (Komponist und Musiker, Köln),
Ludger Brümmer (Komponist und Musiker, Essen),
Stefan Fricke (Musikwissenschaflter, Köln),
Golo Föllmer (Musikwissenschaftler, Berlin),
Frank Gertisch (Musikwissenschaftler, Berlin),
Rupert Huber (Komponist und Musiker, Wien),
Prof. Hans Ulrich Humpert (Leiter des e.M. Studios, Köln),
Dr. Werner Jauk (Wissenschaftler und Musiker, Graz),
Christoph Kemper (Chefentwickler des Virus Access, Bochum),
Prof. Thomas Kessler (Leiter des e. M. Studios, Basel),
Ulrich Müller (Klangkünstler, München),
Sabine Schäfer (Klangkünstlerin, Karlsruhe),
Dr. Walter Siegfried (Künstler, München),
Jörg Stelkens (Entwickler und Kurator, München),
Asmus Tietchens (Komponist, Hamburg),
Prof. Hans G. Tillmann (Institusleiter Phonetik, München),
Dr. Elena Ungeheuer (Musikwissenschaftlerin,  Düsseldorf),
Hansjörg Wicha (Entwickler des Siemens-Studios für e.M., München)

KlangForschung ´98

KlangForschung ´98 ist das erste einer geplanten Reihe von Symposien und
Workshops zum erweiterten Themenkomplex elektronische Musik. Eine Woche
lang wird vor dem Hintergrund der musikalischen und technischen Historie
der aktuelle Stand der elektronischen Musik und ihrer artverwandten
Disziplinen ausgelotet. Konzipiert für ein gemischtes, durchaus auch
fachfremdes, Publikum, ist die Veranstaltung interdisziplinär und somit
sowohl an Studierende aller Disziplinen als auch an eine interessierte
Öffentlichkeit gerichtet.

Im Rahmen der Veranstaltung werden namhafte Künstler, Komponisten,
Wissenschaftler, Kuratoren, Vertreter von Institutionen und Techniker zu
den ausgeschriebenen Tagesthemen sprechen. Viele aktuelle und historische
Aufnahmen werden vorgestellt und Konzerte aufgeführt und bieten
Hörerfahrungen und Genuß. Darüberhinaus gibt es Gelegenheit zur Diskussion
in Arbeitsgruppen und bei Außenterminen. Die Veranstaltung wird Live im
Internet übertragen.

Elektronische Musik

Vor etwa einem halben Jahrhundert wurden Hörende zum ersten Mal in der
Öffentlichkeit mit dem Phänomen gestaltbarer und verarbeitungsfähiger
elektronischer Klänge bekanntgemacht. Im Jahre 1951 wurde von Herbert
Eimert im Kölner Funkhaus das erste Studio für elektronische Musik
gegründet. Von Anfang an war diese Kunst- und Musikrichtung
interdisziplinär geprägt, setzte sie sich gleichzeitig mit musikalischen
und technischen Ansprüchen auseinander. So wurde auch Werner Meyer-Eppler,
der Direktor des Bonner Universitätsinstituts für Phonetik und
Kommunikationsforschung, zur Studiogründung mit herangezogen. Er
entwickelte in seinem Institut eine Reihe von Klangmodellen, führte 1949
den Begriff der elektronischen Musik ein und war somit eine wichtige Person
für die Anfänge der elektronischen Musik. Die Affinitäten der phonetischen
Wissenschaften zur elektronischen Musik und umgekehrt bestehen heute noch.
Beide Disziplinen zeichnet neben der Verwendung ähnlicher technischer
Werkzeuge die gleiche kommunikationsästhetische Faszination an einer
elektronisch erzeugten Lautsprache aus.

München

Die von dieser Musikrichtung aufgeworfenen interdisziplinären,
musikalischen, technischen und ästhetischen Fragestellungen führten 1956
zur Gründung des Siemens Studios für Elektronische Musik  in München. Etwa
10 Jahre lang arbeiteten hier Musiker, Wissenschaftler und Techniker eng
zusammen. So sind in München bis 1967 wichtige Werke von bedeutenden
Musikern wie z.B. Josef Anton Riedl, Mauricio Kagel, John Cage, Henri
Pousseur und Pierre Boulez entstanden. Weitere Studios enstanden in vielen
anderen Städten und Ländern und die elektronische Musik war und ist
Wegbereiter für eine große Anzahl an Pop- und Kunstrichtungen. Vor dieser
Tradition der sich seit der Mitte dieses Jahrhunderts grundlegenden
Erweiterung von Musikpraxis und Musiktheorie durch die Möglichkeit einer
elektronischen Erzeugung, Verarbeitung und Speicherung jedweder Klangfarben
und Klangfolgen wird das Symposium KlangForschung ´98 die in den
vergangenen 50 Jahren erfolgte weitere innermusikalische wie technische
Diverzifizierung der elektronischen Musik aufzeigen.


Montag 26.10.1998
"...wie die Zeit vergeht"
Die Geschichte der elektronischen Musik.

Karlheinz Stockhausen betrachtete in seinem wichtigen Aufsatz “... wie die
Zeit vergeht" in “Reihe III", Wien 1957 Zusammenhänge zwischen den mikro-
und makroskopischen Zeitabläufen im Klang und in der Musik. Der Gedanke
einer Verschmelzung von Orchester und Komposition wird erstmalig
formuliert. Die Zeit wurde hier nicht mehr philosophisch oder
psychologisch, sondern detailliert musiktheoretisch abgehandelt. Dies soll
auch für diesen Tag gelten. Es werden Vorträge zur Entwicklung der
elektronischen Musik aus verschiedenen Sichtweisen zu hören sein,
Zeitzeugen stehen für Fragen und Diskussion zur Verfügung. Anhand von
Studiokonzepten aus den 50er Jahren werden die wichtigen Werkzeuge der
ersten elektronischen Musik aufgezeigt.

Dienstag 27.10.1998
Analoge und digitale Klangerzeugung, Klangverarbeitung und Speicherung
Der Stand der Technik

Moderne elektronische Werkzeuge zur Erzeugung, Manipulation und Speicherung
elektronischer Musik werden vorgestellt und die Entwicklung der
Musikinstrumente dokumentiert. Entwickler und Instrumentenbauer von
aktuellen Geräten halten Vorträge und stehen zur Diskussion über die
zukunftige Entwicklung zur Verfügung.

Mittwoch 28.10.1998
3D Musik und Klangskulptur
Kompositionen und Klang in der 3. Dimension und in der Bildenden Kunst

Mit den Möglichkeiten der komplexen digitalen Signalverarbeitung steht den
Komponisten elektronischer Musik heute eine weitere Technik zur Verfügung,
die es ihnen erlaubt die musikalische Komposition um den Parameter Raum
gezielt zu erweitern. Diese in einer langen Tradition von  “Raummusik"
stehenden Kompositionstechniken lassen einen Übergang von der musikalischen
Komposition zum Raumobjekt und zur Klanginstallation erkennen. Musik und
Bildende Kunst vollziehen einen Brückenschlag.

Donnerstag 29.10.1998
Schwingende Objekte im Datenraum
Netzwerkmusik-Netzwerkkunst, Klang und Musik als Datum

Der Klang als Datenobjekt betrachtet, spiegelt eine derzeit spannende
Entwicklung in der elektronischen Musik wider. Klang- und Musikobjekte
wandern als Datum durchs Internet, stehen für eine Veränderung einem großem
Publikum zur Verfügung und bilden Bausteine telematischer Räume. Klänge und
Kompositionen werden nicht als Summe von Einzelklängen begriffen, sondern
als Objekte mit mechanischen Vorbildern. Netzwerkmusik und
Physical-Modelling sind die Themen des Tages.

Freitag 29.10.1998
Soundscape, Musik als Landschaft
Von der Musique d´ameublement über Soundscape bis zum Klangdesign.

Eric Satie hatte in den zwanziger Jahren Musik als “Möbelstück" komponiert:
Musique d´ ameublement. Er brach mit der engen Verbindung zwischen der
Musikinterpretation und einer Aufführung. In den 60er Jahren gründete
Murray Schafer an der Simon Fraser Universität in Kanada das Projekt
“Soundscape". Ziel des Projektes war die Erforschung von akustischen
Umgebungen (Landschaften), von akustischer Umweltverschmutzung und von
Möglichkeiten akustischer Gestaltungen der Umwelt (Klangdesign). Heute kann
an der Musikhochschule Basel “Audio-Design" studiert werden. Über aktuelle
Soundscape Projekte referieren Künstler und Wissenschaftler.


Am Dienstagabend 27.10.1998
Thema Musik Live, 20.05 bis 21.30 Uhr

In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk werden in dieser
Diskussionsreihe weitere Themen zur Neuen Musik behandelt und live
gesendet.

Am Freitagabend 30.10.1998
Club-Nacht, Elektronische Musik, Kunst, Techno und Experiment, ab 21.00 Uhr

Bei einer Exkursion in den bekannten Club Ultraschall (Kunstpark Ost)
werden anläßlich der Ausstellung “slacker drei" DJs und Medien- und
Klangkünstler Einblick in ihre Projekte geben. Der Abend bildet den
Ausklang der KlangForschung ´98.


ORT

LMU München, Hörsaal 1.14, Oettingenstr. 67, 80538 München. Vom Hbf mit U3
oder U6 zur Haltestelle Giselastraße, Umsteigen in die Buslinie 54 oder 154
zur Haltestelle Tivolistraße

DAUER

26. Oktober bis 30. Oktober 1998 jeweils von 10 bis 17 Uhr

VERANSTALTER

Prof. Hans G. Tillmann (Lehrstuhl für Phonetik und Sprachliche
Kommunikation sowie digitale Klangforschung)

PARTNER

Inter at ktiv ´98, PA/Spielkultur e.V., Tel. 089/2609208 & Fax 089/268575,
Club Ultraschall München, “slacker drei", A. Bergen, Tel: 089/161665,
Bayerischer Rundfunk

RESERVIERUNG

Fax mit Name, Adresse, Tel. und Thementagen an 089/54370517 schicken. An
den gewünschten Tagen ist dann bis jeweils 9.50 Uhr ein Platz reserviert.
Die Teilnahme ist kostenlos.

INFORMATIONEN

Jörg Stelkens, büro </stelkens>, Tel. 0172/9613748 & Fax 089/54370517,
bs_muenchen at topmail.de

WWW

http://141.84.217.141/klforsch98/









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- Joerg Stelkens                          -
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- buero </stelkens>                       -
- Tumblingerstr. 12                       -
- 80337 Muenchen                          -
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- mail: bs_muenchen at topmail.de            -
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