[Gfgi] Erneuerung der GfGI, Mitgliederversammlung, Satzungsänderung

Klaus Greve klaus.greve at uni-bonn.de
Mo Aug 29 15:13:29 CEST 2016



Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Roland Wagner hat als Präsident der GfGI mit seiner Mail vom 13.8. zur
Mitgliederversammlung am 8. September in Berlin und zur Konsoldierung
des Erneuerungsprozesses der GfGI aufgerufen.  Mit dieser Mail in die
breite Runde möchte ich seinen Aufruf ausdrücklich unterstützen: Kommt
zur Mitgliederversammlung, lasst uns die Erneuerung der GfGI konkret
angehen.

Bisher ist die Erneuerung der GfGI nur von wenigen Mitgliedern in
kleiner Runde diskutiert worden. Auf der letzten AGIT gab es eine
Diskussionsveranstaltung, Roland  hat programmatische Mails ausgesandt,
auf die wenig Reaktionen erfolgt sind.  Ich finde: Zur Vorbereitung
weitergehender Beschlüsse bedarf es einer breiteren Diskussion, die ich
hiermit anstoßen möchte.  Insbesondere muss der von Roland entwickelte
Entwurf einer neuen Satzung diskutiert werden.

Hier also mein Versuch, eine Diskussion anzustoßen:

An den großen Geoinformatikstandorten wie beispielsweise Salzburg,
München, Heidelberg, Bonn, Berlin und Münster gibt es enge und sehr
fruchtbare Kooperationen zwischen der Hochschulszene, der Industrie und
den Entwicklern. Diese positiven Erfahrungen auf die Arbeit der GfGI
anzuwenden und die GfGI stärker zu öffnen, halte ich für ausgesprochen
zielführend und wichtig.  Die von Roland entwickelte Satzung spiegeln
diese Veränderung deutlich wieder.

Einzelne Details der Satzung halte ich allerdings nicht für dringend
zielführend. Folgend 3 Punkte sollten aus meiner Sicht anders gefasst
werden.

1. Status als wissenschaftliche Gesellschaft
2. Aufgabe der Gemeinnützigkeit
3. Name der Gesellschaft


Zu 1. Status als wissenschaftliche Gesellschaft

Eine wesentliche Aufgabe der GfGI ist es, die Randbedingungen von
Forschung und Entwicklung im Bereich der Geoinformatik zu verbessern.
Dazu muss Sie zu
Gesetzesvorhaben, Förderprogrammen, universitären Curriculla und
gesellschaftlichen Debatten Stellung nehmen können. Erfolgreich ist sie
dabei nur, wenn sie nicht als Lobbyorganisation, sondern als unabhängige
wissenschaftliche Gesellschaft wahrgenommen  wird. Wesentliche
Randbedingungen werden durch die anstehenden Regulationen für Drohnen,
autonome Autos, Open Data und GDI- Gesetzgebung, Datenschutzbestimmungen
für räumlich aufgelöste Daten und vieles mehr gesetzt. Hier lohnt es,
sich in die Debatte einzumischen. Sind wir nur ein Lobbyverband, geht
unsere Stimme unter. Als unabhängige wissenschaftliche Gesellschaft
finden wir Gehör.

Zu 2. 2. Aufgabe der Gemeinnützigkeit
Aus dem ersten Argument folgt bereits, dass die Gemeinnützigkeit des
Vereins wichtig ist. Die Unabhängigkeit der Wissenschaft hängt
unmittelbar an der Gemeinnützigkeit.  Darüber hinaus halte ich einen
nicht gemeinnützigen Verein für eine sehr schwierige Konstruktion. Er
ist genauso steuer- und abrechungspflichtig wie eine Firma, lässt sich
aber viel schlechter steuern, da er als Steuerungsgremium weiterhin den
Vorstand hat, dessen Mitglieder mit ihrem Privatvermögen haften.  Eine
Kommerzialisierung der GfGI halte ich weder für nötig noch sinnvoll. Es
gibt hinreichend schlechte Beispiele für gescheiterte kommerzielle
Geo-Verbände wie CeGI, CFGI, AIR und vielleicht sogar den DDGI. Ich
halte es für geschickter, dass wir ähnlich wie andere Vereine, eine
kommerzielle Firma für steuerpflichte Operationen im Besitz des Vereins
gründen. Die Gründung, beispielsweise als „kleine GmbH“, also als UG
(haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft) ist wenig aufwändig und
kann einschließlich Stammkapital aus dem Vereinsvermögen erfolgen.


3. Name der Gesellschaft

Die Namensänderung in Gesellschaft für Geoinformatik, GeoIT finde ich
ausgesprochen zielführend. Ob aber der weitere Zusatz und Navigation
alle Mitglieder hinreichend repräsentiert, ist diskussionswürdig.
Navigation ist sicherlich ein wichtiges Feld der Geoinformatik. Aber
andere sind es in ähnlicher Weise, insbesondere Bereiche wie
Fernerkundung und Erdbeobachtung, Planungs- und Umweltanwendungen,
Geosimulation oder andere. Daher macht es wenig Sinn, einen Begriff von
vielen möglichen und sinnvollen im Namen zu verankern.

Soviel zu meinen ersten Einstiegspunkten zur Diskussion. Ich würde mich
über jede Form von Reaktion sehr freuen.

Beste Grüße
                Klaus Greve
-- 
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Prof. Dr. Klaus Greve
7.05.459E 50.43.609N
klaus.greve at uni-bonn.de
http://www.geographie.uni-bonn.de/greve
Geographisches Institut der Universitaet Bonn
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Sprecher des Zentrum für Fernerkundung
der Landoberflaeche an der Universitaet Bonn
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